Im Bücherschrank meiner Eltern befand sich unter anderem ein dicker Schinken mit Erzählungen und Gedichten von Theodor Storm. Auch wegen der geheimnisvollen Zeichnungen von Adolph von Menzel fühlte ich mich bereits als Kind zu diesem Buch hingezogen und blätterte oft darin. Mit Sicherheit wurde mir auch daraus vorgelesen ("Der kleine Häwelmann" oder "Knecht Ruprecht" etwa...). Später nahm ich den Schinken immer wieder mal zur Hand und fühlte dabei oft - wie Thomas Mann es einmal beschrieb - "dies Sichzusammenziehen der Kehle, dies Angepacktwerden von unerbittlich süß und wehem Lebensgefühl". Als ich Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre meine ersten musikalischen Gehversuche machte, stellte ich fest, wie leicht sich einige Gedichte mit der Gitarre vertonen ließen, als sei die Melodie bereits vorgegeben.
CD: Es ist ein Flüstern - Wegener singt Storm 15,-€ frei Haus (inkl. Mwst., Porto und Verpackung) Bestellungen unter: Kontakt/Bestellungen 1.Es ist ein Flüstern - 2.Morgens - 3.Sommermittag - 4.Repos d´Amour - 5.Ich hab auf deine Stirn gegossen - 6.Hinter den Tannen - 7.Die Zeit ist hin - 8.Oktoberlied - 9.Das ist der Herbst - 10.Die Stadt - 11.Meeresstrand - 12.Die Stunde schlug - 13.Gode Nacht - 14.Letzte Einkehr - 15.Beginn des Endes) |
Borbecker Nachrichten, 13.1.2017, zur Storm-CD: „Einfühlsam singt und spielt Wegener, so dass selbst weniger interessante Gedichte des alten Schriftstellers aufhorchen lassen. Aber auch Bekannteres wie eben „Die Stadt“, „Meeresstrand“ oder „Beginn des Endes“ fehlen nicht in der mit Bedacht zusammen-gestellten Abfolge. Obwohl ich persönlich Wegeners eigene Liedtexte sehr schätze, finde ich es immer wieder begrüßenswert, wenn er sich namhafte deutsche Poeten quasi als Songwriter vornimmt. Und musikalisch gefällt mir diese neue CD sogar noch besser als die mit den Goethe-Gedichten. Außerdem geht ein Euro von jedem verkauften „Wegener singt Storm“ an die Wal- und Delfinschutzorganisation WDC … Großes Lob!“
Rainer Katlewski (FOLKER 5/18): Sich eines norddeutschen Dichters zu erinnern, der vor gut zweihundert Jahren geboren wurde, als der letzte Romantiker gilt, gegen Preußen ebenso wie gegen Dänemark eintrat, schon für Blut und Boden herhalten musste und dessen pädophile Neigungen sich in seinen Werken niederschlugen – also, Gedichte von Theodor Storm zu vertonen, ist schon ungewöhnlich. Dass dies kein Husumer macht, sondern ein Liedermacher aus Essen, ist noch überraschender. Die Gedichte, die Wegener ausgewählt hat, sind stimmungsvoll und von einfacher Klarheit, versetzt mit poetischen Bildern und Codes, und Wegener „tauchte sie in Melodie“. Sie haben kein zu starres Reimschema oder Versmaß, sodass sie sich gut und natürlich zu schnörkelloser Gitarrenbegleitung singen lassen. Naturbilder, Landschaften und die melancholischen Stimmungen dienen als Beschreibung der menschlichen Lebensabschnitte. Diesen Lebenskreislauf vollzieht Wegener in den Liedern nach. Es beginnt in der Nacht mit einem nicht ganz eindeutigen Flüstern, „Morgens“ wird das (noch sehr) junge Mädchen besungen, es geht über den Sommer, den Herbst auf den „Beginn des Endes“ zu. Ein Album für den eher besinnlichen Herbstabend.